Kinder- bzw. Säuglingsosteopathie

Wie sieht die erste Säuglings- bzw. Kleinkindosteopathie aus?


Die ostepathische Behandlung eines Säuglings bzw. eines Kleinkindes gestaltet sich flexibel und spielerisch.
Schläft zum Beispiel der Säugling, kann gleich zu Beginn eine kurze Befragung mit der Bezugsperson statt finden. Fragen könnten sein, wie die Schwangerschaft oder der Geburtsverlauf war. Was fällt den Eltern auf? Was den Hebammen oder der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt. Gibt es Unsicherheiten im „Handling“? Auch ist es hilfreich, das „Gesundheitsbüchlein“ des Kindes mitzubringen.

Bei der Untersuchung bzw. Behandlung ist die richtige Kontaktaufnahme wichtig. Mit altersentsprechendem Spielzeug versucht die Osteopathin, die Angst zu reduzieren und das Vertrauen zu gewinnen.

Es findet kein Festhalten, Zwang oder langanhaltendes Schreien statt. 
Beim Säugling tastet sich die Osteopathin von den Füsschen heran und arbeitet sich via dem Rumpf zum Köpfchen vor.
Die Osteopathin interessiert sich zudem für die motorische und sprachliche Entwicklung. Wie ist die Sinnesentwicklung (der körperlichen, seelischen und sozialen Sinne). Ist die Reflexentwicklung altersentsprechend?

Am Schluss der Untersuchung formuliert die Osteopathin den Gesundheitszustand des Babys bzw. Kleinkindes mithilfe des ICF-Modells (International Classification of Functioning).

Nach der Untersuchung folgt die Behandlung. Währenddessen werden Dysfunktionen mit sanften Techniken gelöst. Es wird mobilisiert, spielerisch stimuliert und geübt. Zudem werden weitere Empfehlungen für zuhause abgegeben. 


Welche Voraussetzungen sollte ein Kinderosteopath erfüllen?

Für die Kinder- bzw. Säuglingsosteopathie ist eine spezifische Weiterbildung notwendig.
Um Kinder adäquat behandeln zu können, muss man ihre Entwicklungsstufen kennen. Dies beinhaltet die motorische, neurologische, sensorische und emotionale Entwicklung.
Ein Kinderosteopath muss zudem ein breit gefächertes Wissen über
Kinderkrankheiten haben.
Eine gute Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt und der Hebamme ist wichtig.

Ab wann kann man mit dem Baby zur Osteopathie und was sind häufige Indikationen für eine pädiatrische Behandlung?

Bereits nach zehn Tagen kann das Baby zur Osteopathie. Je früher, umso besser! Auch bei Komplikationen während der Geburt oder wenn die Schwangerschaft schwierig war, ist es sinnvoll.


Weitere Indikationen sind:
  • Erkrankungen am Bewegungsapparat (zum Beispiel eine einseitige Kopfbewegung oder Hüftschmerzen)
  • Viszerale Beschwerden der Atemwege oder des Verdauungstraktes (Koliken)
  • Empfehlenswert bei Geburten nach Kaiserschnitt
  • Entwicklungsverzögerungen (ADS, Lernschwierigkeiten)
  • Schädelasymmetrien
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen bzw. allgemeine Unruhe